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Wie alle Jahre begaben sich auch heuer wieder die 5. Jahrgänge in der zweiten Schulwoche auf ihre Abschlusslehrfahrt. So startete die 5B-Klasse unter Begleitung ihres Klassenvorstands Prof. PRIELER und ihrem fachlichen Betreuer Prof. KLETZMAYR am Montag in einen spannenden Exkursionsmarathon. Der Begriff Marathon hatte hier zumindest im Ansatz seine Berechtigung, da es gleich am ersten Tag die Anlaufalm im Nationalpark Kalkalpen in einem mehrstündigen Fußmarsch zu erklimmen galt. Geführt von Fö. Michael BUCHEBNER, einem Absolventen der Forstschule, ging es in Etappen, welche von wertvollen Inputs über den Nationalpark unterbrochen waren, bis zur Anlaufhütte, wo vor der Nachtruhe der Brunftbetrieb des Rotwildes hautnah miterlebt werden konnte.
Nach einer erholsamen Nacht und einem unfallfreien Abstieg setzten die Exkursionsteilnehmer:innen am nächsten Tag ihre Reise in Richtung Kleinraming fort, wo die STEYR ARMS-Waffenwerke ihre Tore für die Forstschüler:innen öffneten. Auf eine Reise durch die Waffengeschichte folgten höchst interessante Einblicke in die moderne Militär- und Jagdwaffenproduktion.
Der zweite Exkursionspunkt des Tages, der zugleich den nachmittäglichen Ausklang darstellte, lag etwa 50 km weiter südlich und hatte eine ganz besondere Aquakultur zum Thema. Der von Mag. SCHLADER geführte Fischmastbetrieb ALPENKAVIAR konzentriert sich seit einigen Jahren auf die Produktion hochwertigster Fischerzeugnisse, wobei der Fokus vor allem auf der Zucht verschiedener Störarten liegt. Neben echtem Kaviar werden auch diverse Produkte aus dem gewonnenen Fischfleisch (Weißwürste, Aufstriche, Filets, etc.) vermarktet, die von den Exkursionsteilnehmer:innen großzügigerweise verkostet werden durften.
In den kommenden zwei Tagen war die Exkursionsgruppe bei der Bezirksforstinspektion Vöcklabruck geladen. Unter der fachlichen Führung von BOfö. Ing. Wolfgang RAMSL und seinem Kollegen BFö. Ing. Walter PACHLER standen diese beiden Tage ganz im Zeichen der Bewirtschaftung sensibler Objektschutzwälder und des naturnahen Waldbaus. Anhand der den Attersee umgebenden Schutzwälder wurde den Forstschüler:innen am Mittwoch eindrücklich verdeutlicht, wie anspruchsvoll sich Ernte- und Wiederbewaldungsmaßnahmen unter der Wahrung der öffentlichen Sicherheit darstellen können. Eine Schifffahrt am Attersee bei herrlichem Wetter bot im Anschluss das perfekte Ambiente um die ersten waldbaulichen Eindrücke zu verarbeiten. Ein Kurzbesuch des Heimatmuseums Steinbach, welches den Holztransport im Salzkammergut vor 200 Jahren beleuchtet, rundete den Exkursionstag ab.
Imposant waren auch die am Folgetag im Flysch begutachteten plenterartigen Strukturen, welche sich durch enorme Bonitäten auszeichnen. Derartige naturnahe Waldbilder lassen sich nur unter entsprechender Abstimmung mit den Jagdausübungsberechtigten vor Ort erzielen, wozu in Oberösterreich die Abschussplanverordnung 1994 als Basis herangezogen wird, auf welche im Zuge der Exkursion auch vertiefend eingegangen wurde. Weiters wurden vom Absolventen Roman RAMSL die im Rahmen seiner Diplomarbeit untersuchten Bonitätsvergleiche unterschiedlicher Douglasienherkünfte im Kobernaußerwald vorgestellt und die Wuchskraft dieser fremdländischen Baumart anhand ausgewachsener Exemplare eindrücklich demonstriert. Bei Lagerfeueratmosphäre und Gegrilltem fand der Tag bei einer nahegelegenen Jagdhütte schließlich seinen würdigen Ausklang.
Den Abschluss der einwöchigen Lehrfahrt bildete eine Betriebsbesichtigung der LENZING AG, wo den Forstschüler:innen demonstriert wurde, wie aus dem Rohstoff Holz mithilfe aufwändiger chemischer Prozesse Zellulose gewonnen und daraus wiederum nachhaltige Produkte hergestellt werden.
Text und Bilder: Kletzmayr Kevin