Abschlusslehrfahrt des Aufbaulehrgangs 3

Hier finden Sie einen ausführlichen Bericht zu allen fünf Tagen der Abschlusslehrfahrt des Aufbaulehrgangs. Es war eine spannende "Tour de l'Autriche".

Abschlussexkursion 3AL (19.9. bis 23.9.2022) 

Tag 1 

Unsere diesjährige Abschlussexkursion des Aufbaulehrgangs begann bei der Zirbendestillation Frewein in Weißkirchen in Steiermark. Diese Zirbendestille existiert seit 2013. In einem Kupferkessel wird aus dem gehäckselten Zirbenreisig mittels Wasserdampfdestillation das begehrte Zirbenöl und das Zirbenhydrolat gewonnen. Nach einer zweimonatigen Lagerung kann das Öl vom Hydrolat abgeschöpft werden. Die Schülerin und Schüler erhielten einen detaillieren Einblick in die Arbeit der Familie FREWEIN und waren bei allen Arbeitsschritten dabei. 

Nach einer kurzen Mittagspause ging es weiter zur Milcherlebniswelt der Obersteirischen Molkerei, die drei Standorte (Knittelfeld, Kapfenberg und Spielberg) hat. In Knittelfeld erhielten wir eine ausführliche und sehr lehrreiche Führung durch die Käseproduktion und durften die besten Käsesorten und verschiedene Arten von Milch verkosten. Uns wurde auch der Weg der Milch vom Bauernhof zum veredelten Produkt nähergebracht. Interessant war dabei die Erkenntnis, dass die Mich der OM in fast allen Märkten zu finden ist, nur mit einer etwas anderen Verpackung. 

Tag 2 

Der zweite Tag begann unvermutet um 01:55 Uhr mit einem Sirenenabgang, welcher auf dem Dach unserer Unterkunft stattfand. Nach einem ausführlichen Frühstück ging es zum Familienunternehmen Hasslacher „Norica Timber“ in Sachsenburg. Dort wurden wir von unserem Referent Karl WEICHSLER, sowie Markus DUTTER und Peter LAUSEGGER, zwei Absolventen unserer Schule, empfangen. Der Rundgang war so aufgebaut, dass wir den Weg des Holzes innerhalb des Sägewerks nachgingen. Von der Entladung der LKWs ging es über die Klassifizierung zur Entrindungsmaschine. Nach der Kappung werden die Bloche sortiert und auf die richtigen Rundholzpolter gebracht. Das Sägewerk verfügt über zwei Sägelinien, einer Zerspanerlinie mit einem Jahreseinschnitt von etwa 700.000 m³ und einer Bandsäge mit etwa 100.000 m³. Von den beiden Sägelinien wird ein Großteil der Schnittware getrocknet. Anschließend besichtigten wir noch die Tochterfirma Noritec, welche einen Teil der produzierten Schnittware zu Leimbindern verarbeitet. Diese Produktionsschiene ist bei Hasslacher im Aufwind begriffen, vor allem, weil man statt standardisierter Ware mittlerweile Brettschichtholz nach Bedarf an Länge produzieren kann. Insgesamt hat das Unternehmen rund 600 Mitarbeiter in Österreich, Slowenien, Deutschland und Russland. Mit einem Einschnitt von 800.000 Festmetern pro Jahr zählt der Standort Sachsenburg zu einem der größten Sägewerke in Österreich.  

Nach diesem interessanten Einblick in die Sägeindustrie und die Weiterverarbeitung von Schnittwaren ging es für uns weiter durch das Mölltal auf die Großglockner-Hochalpenstraße. Bei der Fahrt durch das Mölltal sahen wir was passiert, wenn die Käferbekämpfung übersehen wird. Auf beiden Seiten des Tales gab es unzählige Käfernester, teils von unglaublichem Ausmaß. Auf der Kaiser-Franz-Josef-Höhe angekommen wurde ein kurzer Stopp eingelegt und die Aussicht auf den höchsten Berg Österreichs bei erfrischenden -0,5 Grad Celsius genossen. Wir mussten dabei leider feststellen, dass sich die Pasterze bereits sehr weit zurückgezogen hat. Es bildet sich an ihrer alten Position ein neuer Gletschersee. Aufgrund der tiefen Temperatur und dem beginnenden Schneefall wurde der Weg Richtung Bruck an der Glocknerstraße aber bald wieder fortgesetzt. Bei unserer Unterkunft angekommen, widmeten wir uns den wichtigen Dingen im Leben und genossen den Feierabend. 

Tag 3 

Am Mittwoch starteten wir unsere Reise von Bruck an der Glocknerstraße nach Fieberbrunn, wo wir uns in der Gemeinde St. Jakob im Haus mit Dr. Alois SIMON und DI Lisa BISCHOFER vom Referat für Forstplanung des Landes Tirol. In einer kurzen Einführung erklärten sie uns die Aufgabe und die Wichtigkeit der Waldtypisierung. Danach durften wir selbst Hand anlegen und ein Bodenprofil graben und bestimmen. Neben vielen praktischen Erfahrungen teilten die Beiden auch sehr viel theoretisches Wissen mit uns. Am Nachmittag ging es dann weiter nach Salzburg, wo wir eine Brauereiführung in der Brauwelt Stiegl erhalten haben. Zum Abschluss besuchten wir noch den Rupertikirtag in Salzburg. 

Tag 4 

Am vierten Tag unserer Abschlusslehrfahrt machten wir eine Besichtigung des Hauptsitzes der Lenzing AG, welcher sich über 200 ha erstreckt. Zu Beginn bekamen wir einen Einblick in die grobe Verarbeitung von Holz, vom Entrinden bis zur Herstellung von Hackschnitzel konnten wir alles beobachten. Auch bei der Herstellung des Endproduktes Viscose konnten wir hinter die Kulissen blicken. Nach unserem Besuch bei der Lenzing AG fuhren wir in Richtung Hallstatt, wo wir direkt am See eine Jausenpause einlegten. Danach ging es noch über Hallstatt nach Raumberg-Gumpenstein, wo wir eine Führung am Institut für Pflanzenbau und Kulturlandschaft bekamen. Während der Führung behandelten wir nicht nur die Wurzeln der Pflanzen sondern unterhielten uns auch über den Klimawandel. So war es sehr interessant, dass man 800 Liter Wasser braucht um 1 kg Trockenmasse (Heu) zu erzeugen. Weiters wurde erklärt, dass pro Quadratmeter 1 bis 2 Liter Wasser durch Tau anfallen, was hochgerechnet 20.000 Liter Wasser pro Hektar sind. Unser letzter Stopp an diesem Tag war Schladming, wo wir in unser Hotel eincheckten, um auch den letzten Abend unserer Abschlussreise schön ausklingen zu lassen. Für diesen interessanten Tag wollen wir uns bei Herrn Reinprecht und Herrn Vorraber herzlichst bedanken. 

Tag 5 

Am Freitag und somit auch am letzten Tag unserer Reise, machten wir uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg zum 3D-Bogenparcours in das Untertal auf der Rückseite der Planai. Am Ziel angekommen wurden wir gleich vom Besitzer herzlich begrüßt, anschließend erklärte er uns kurz und knapp, was uns an diesem Vormittag erwartet und nach einer kurzen Einführung ging es auch schon zum Schießen über. Während des Wanderns durch den Parcours, gingen wir an den 23 verschiedenen Zielen vorbei und beschossen diese mit Pfeil und Bogen. Dabei zeigten alle ohne Ausnahme großen Ehrgeiz und hatten viel Spaß. Nach dem Schießen machten wir uns auf den Weg Richtung Schule und somit kamen wir auch zum Ende unserer Abschlussexkursion. Zum Abschluss möchten wir uns noch bei unseren Lehrkräften DI Markus VORRABER und Mag. Andreas REINPRECHT bedanken, welche diese tolle Reise organisiert und mit uns gefahren sind. 

Veröffentlicht am 23.09.2022

Kontakt

Dipl.-Ing. Markus Vorraber, BSc, BEd Lehrer
Dr. Th.-Körner-Straße 44
8600 Bruck an der Mur
Österreich