Abschlusslehrfahrt AL3

Das heurige 100-Jahr-Jubiläum des Burgenlandes wurde als Anlass genommen, die Abschlusslehrfahrt des 3AL dort stattfinden zu lassen.

Am Montag, den 20.09.2021 wurde als erster Exkursionspunkt eine Laubholzläuterungsfläche der Urbarialgemeinde Oberpullendorf besichtigt. Herr DI Peter BAUER und Obmann Robert FREH referierten über die allgemeine Herangehensweise, den Umfang und Prioritätensetzung einer solchen Läuterung. Ebenso interessant waren die Hintergrundinformationen über das Wesen einer Urbarialgemeinde.

Am Nachmittag desselben Tages wurde eine Douglasienprovinienzfläche des BFW in Draßmarkt besucht. Ing. Lambert WEIßENBACHER berichtete über die Bedeutung der Herkunftsforschung für die forstwirtschaftliche Praxis. Die Schüler konnten anhand von eigenen Erhebungen ausgewählter Herkünfte direkt die Unterschiede der Wuchsleistung ermitteln und so die Bedeutung der richtigen Herkunftswahl erfahren.

Der Nationalpark Neusiedlersee wurde am Dienstag, dem 21.09.2021, besichtigt. Anhand einer Führung wurde die Bedeutung von Schutzgebieten für die heimische Flora und Fauna untermauert. Zahlreiche unterschiedliche Vogelarten wie der Löffler, die Graugans, der Strandläufer oder der Regenpfeifer konnten beobachtet werden. Doch auch andere für den Neusiedlersee charakteristische ökologische Inhalte wurden vermittelt. So lernten wir neue Pflanzenarten kennen, die der Besonderheit des Wasserhaushalts des Neusiedlersees geschuldet ist.

Der dritte Tag der Abschlussexkursion führte uns zu den Esterhazy-Betrieben. Am Vormittag des 22.09.2021 konnte das Bio-Landgut in Donnerskirchen und das Weingut in Trausdorf an der Wulka interessante Einblicke in die Bewirtschaftung dieser Betriebe vermitteln. Anschließend ging es kulturell mit einem Besuch des Schlosses Esterhazy in Eisenstadt weiter. Den Abschluss bildete die Besichtigung des Revieres Nord mit Försterin Stefanie NIEVOLL. Hier erfuhren wir Näheres über die Neophytenbekämpfung und die waldbaulichen Schwierigkeiten auf trockenen und wenig ertragreichen Standorten. Vertragsnaturschutz kann hier eine Alternative sein, birgt jedoch auch Schwierigkeiten. Ein weiterer Schwerpunkt war die Umwandlung von Niederwäldern in Mittel- und Hochwälder.

Ein weiterer ökologischer Schwerpunkt war der Besuch des Nationalparks Donauauen am Donnerstag, dem 23.09.2021. Mittels Schlauchboot und Paddel ging es die Donau von Wildungsmauer bis Hainburg entlang. Bei mehreren Landgängen konnten die Themen Sukzession, Auwald und geschützte Tierarten besprochen werden. Besonders beeindruckend war der Anblick von Eisvögeln, Bibern und Seeadlern.

Den Abschluss der fünftägigen Lehrfahrt bildete der Besuch des Forstbetriebes der Erzdiözese Wien am 24.09.2021. FM DI Christian BERNER zeigte uns sehr eindrucksvoll und anschaulich seine waldbaulichen Schwerpunktsetzungen im Umkreis von Kirchberg am Wechsel. So wurden unter anderem die Umwandlung von sekundären Kiefernwäldern, Durchforstungskonzepte für Nadelholzmischbestände, aber auch die Wertholzerziehung thematisiert. Interessant erwies sich auch die Vorstellung eines Waldfriedhofs. Nebenbetriebe und Diversifikation spielen für eine zukunftsfähige Forstwirtschaft eine immense Rolle.

An dieser Stelle möchten wir ein herzliches Dankeschön an alle Betriebe für die freundliche Aufnahme und die äußerst interessanten Exkursionspunkte sagen!

 

Bild u. Text: Prof. DI Dr. Wolfgang Hintsteiner, Prof. Mag. Alexandra Sieber, Klasse 3AL

Veröffentlicht am 27.09.2021