Die Waldflächen sind ein Teil des Eigentums der Stadtgemeinde Bruck an der Mur. Im Vertrag aus dem Jahre 1898, der zuletzt 2020 adaptiert wurde, sind die gegenseitigen Rechte und Pflichten geregelt. Die Gesamtfläche beträgt 460 ha, wovon ca. 410 ha Wirtschaftswald und ca. 10 ha Schutzwald sind. Die Waldflächen liegen in einem Seehöhenbereich zwischen 500 m bis 1380 m (Hochanger).
Auf der Fleischhackeralm befinden sich die Waldschule der Waldpädagoginnen und Waldpädagogen und ein modernes Maschinen- und Übungsgebäude der Schule.
Wirtschaftsziele:
- Dauernde Erhaltung der Waldfunktionen mit besonderer Berücksichtigung der Wohlfahrts- und Erholungsfunktion.
- Bereitstellung der für die Ausbildung der Schüler erforderlichen Übungsmöglichkeiten.
- Optimale Ausnutzung der vorhandenen Standortsfaktoren und Aufbau stabiler, leistungsfähiger Bestände mit standortangepassten, qualitativ hochwertigen Baumarten.
- Erfüllung des festgelegten Hiebssatzes und Verwertung der Produkte nach kaufmännischen Gesichtspunkten.
Allgemeine Beschreibung
Wuchsgebiet: |
3.1. "Östliche Zwischenalpen - Nordteil" |
Höhenstufen: |
Submontan (500 bis 650 m): Fichten-Tannenwald mit Lärche, Buche und Bergahorn; auf Karbonatstandorten Fichten-Tannen-Buchenwald, auf Südhängen Eichenmischwälder. |
Klima: |
Mittlerer Jahresniederschlag rd. 800 mm |
Baumartenverteilung: |
Fichte 76 %, Buche 11 %, Lärche 6 %, Hart-Lh 4,3 %, Weich-Lh 1,7 %, sonst. NH 1 % |
Vorrat, Zuwachs, Bestockung: |
386 Vfm/ha; 8,2 Vfm/ha; 0,79 |
Mittlere Geländeneigung: |
49 % |
Aufschließung: |
71 lfm/ha |
Hiebssatz: |
Gesamt 2900 Efm, davon EN 2200 Efm, VN 700 Efm |
Moderne technische Ausstattung für die Datenerfassung
Seit 2006 sind die Karten und dazugehörigen Datenbanken digitalisiert und seit 2014 sind diese Daten über eine Handyapplikation der Firma FMM vor Ort editierbar. Jede Lehrkraft kann über dieses App die wesentlichen Daten und Karten jederzeit abrufen. Ein weiterer großer war die Anschaffung der ersten schuleigenen Drohne. Mit dieser werden die Bestände in den Lehrforsten beflogen und die Aufnahmen im Anschluss mit einer eigenen Software zu detaillierten Orthofotos und digitalen Oberflächenmodellen verarbeitet. Seit 2020 steht eine weitere Drohne mit einer Multispectralkamera für den Einsatz im Unterricht zur Verfügung.
Größere Kalamitäten der letzten 10 Jahre
2013: 29. Juli, Sommersturm, der innerhalb von 10 Minuten ca. 3500 Efm Schadholz verursachte
2015: Sommersturm am 8. Juli in Abt. 1, 2, 4, 6, 10 und 11 mit insgesamt ca. 4200 fm Schadholzanfall
2016: massive Frostschäden Ende April bei allen Laubhölzern und LärcheNach sommerlichen Temperaturen im April
2017: 12. Juli, mehrere Sturmereignisse verursachen die Windwurffläche bei der Guttenbergwarte
Jagdausübung und jagdlicher Unterricht
Das beeidete Jagdschutzorgan für beide Reviere ist der zuständige Revierförster. Im Lehrforst wird der südlich der Mur gelegene Teil von der Schule bejagt und auch sämtliche Reviereinrichtungen werden auf eigene Kosten errichtet und instandgesetzt. Ein Abschussplan wird nur für Rehwild erstellt, der in den vergangenen 20 Jahren zu 100 % erfüllt werden konnte.
In den Bewirtschaftungsgrundsätzen ist die Abteilung 11 am Hochanger als „Auerwildbiotop“ ausgewiesen.
Bei Schuljagden, die zweimal im Jahr stattfinden, können Schülerinnen und Schüler mit gültiger Jagdkarte teilnehmen. In der klassischen Form sind das Ansitzjagden, aber auch Stöberjagden, die einen enormen logistischen Aufwand für alle Beteiligten darstellen, wurden durchgeführt. Eine wesentliche Neuerung für die Ausbildung war die Errichtung eines zertifizierten Wildaufbereitungsraumes. Dort üben Schülerinnen und Schüler alle Schritte vom „aus der Decke schlagen“ bis zum Zerteilen in küchenfertige Stücke.