An die 5A
Mit jungen Menschen zu arbeiten ist immer ein Privileg. Ich verschweige nicht, dass es mir eine große Freude war, bei euch in der Klasse gewesen zu sein. Als Menschen seid ihr schon ganz groß geworden. Jetzt fehlt euch noch der letzte Schliff, um auch im Beruf erfolgreich zu sein. Ich wünsche euch eine sinnvolle Arbeit, dass ihr euren Lebensweg findet und die richtigen Freunde, dass euch die Lebensfreude erhalten bleibt und ihr euch niemals durch Misserfolge entmutigen lasst.
Eure Bettina Gailberger
An die 5B
Wir haben fünf durchgehende Jahre miteinander in unserer Bildungsanstalt verbracht. Soviel an Kontinuität findet sich heute selten in anderen Schulen. Ich konnte also eure Entwicklung langfristig beobachten. Und im Gegensatz zu den Unkenrufen, die über die höhere Schulbildung kursieren, muss ich sagen, dass ihr euch alle wunderbar entwickelt habt. Wir haben Charaktere in unserer Klasse, keinen Einheitsbrei. Wir haben eine berufsorientierte Ausbildung, keinen abstrakt-abgehobenen Lehrkanon. Wir haben das Leben vor uns, nicht die Schule hinter uns.
In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute für eure Zukunft.
REI
An den AL3
Die Arbeit mit euch war stets sehr angenehm und auch die Leistungsbereitschaft war sehr hoch. Dennoch kam auch der Spaß im Unterricht nicht zu kurz - mehr kann man sich eigentlich als Klassenvorstand kaum wünschen. Ich hoffe also für euch, dass ihr vom Besuch der Försterschule profitiert habt, und dass ihr damit gut für die Zukunft gerüstet seid. Ein neues Leben wird euch erwarten und für dieses wünsche ich euch alles Gute!
HST
Stufen (Hermann Hesse)
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!